HOG Arbegen
Mundart - Sprachaufnahmen
Sprachaufnahmen in siebenbürgisch-sächsischer Mundart
(05.05.2011) In den Jahren 1966-1975 wurden vom Linguistikinstitut Bukarest und Klausenburg Tonbandaufnahmen in Arbegen gemacht. Diese Aufnahmen dokumentieren den Arbegener Ortsdialekt und sind andererseits auch wertvolle Zeugnisse siebenbürgisch-sächsischen Lebens aus dieser Zeit.
Zwei Geschichten vom Baron Münchhausen
Junge, 11 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 1:41 Minuten)
Ein 11-jähriger Junge aus Arbegen erzählt zwei Geschichte vom Baron Münchhausen. In der ersten Geschichte fängt der Baron mit an eine Leine gebundenen Speckstückchen Enten, die dann aber aufflattern und ihn durch die Luft tragen. In der zweiten Geschichte bindet Münchhausen bei dichtem Schneetreiben sein Pferd an einen Pflock, der sich nach der Schneeschmelze als Turmspitze erweist.
Rotkäppchen und Münchhausen
Junge, 12 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 5:12 Minuten)
Ein 12-jähriger Junge aus Arbegen erzählt das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf. Direkt im Anschluss erzählt er wie Münchhausen auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt reitet und kurzerhand auf eine in die Gegenrichtung fliegende Kugel umsteigt. Auch die Geschichte, in der Münchhausen sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, wird noch schnell erzählt.
Mit Humor gegen das Leid
Frau, 60 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 3:58 Minuten)
Gegen das Leid in den russischen Lagern half vor allem Humor, Witze und Dummheiten. Sie waren oft sogar lebensnotwendig, um mit den unmenschlichen Gegebenheiten dort fertig zu werden. Wer das Lachen verlor, wurde nicht selten seelisch krank und starb.
Schwerer Autounfall
Frau, 60 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 3:05 Minuten)
Eine Frau fuhr mit ihrem kranken Kind nach Deutschland um es dort heilen zu lassen und schrieb etwas später ihrem zurückgebliebenen Mann, dass sie nicht mehr zurück nach Siebenbürgen kommen würde. Der aufgebrachte Mann war daraufhin in einen Autounfall verwickelt und verletzte sich schwer. Die Erzählerin dieser Geschichte hat selbst keine Kinder, trotzdem wäre ihr Hof immer wieder voll mit Kinder, die sie gerne verwöhnt.
Heimkehr mit dem Zug
Frau, 60 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 9:17 Minuten)
Auf dem Weg aus Russland ging es durch Polen, es gab sieben Tage lang kein Brot, 30 Menschen verhungerten unterwegs. Man hatte keine Tränen mehr für die Toten, so abgehärtet war man.
Fastnacht in Arbegen
Frau, 60 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 7:26 Minuten)
Die Fastnacht geht am Freitag los und geht bis zum Sonntag. Am Samstag maskiert man sich, man tanzt, erzählt sich Witze.
Heimkehr von Russland über Deutschland
Frau, 60 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 15:27 Minuten)
Die Erzählerin berichtet von ihrer Zeit in Russland und wie sie über Deuschland wieder nach Siebenbürgen zurückkehrte. In Deutschland lernt sie das Lagerleben kennen, arbeitet in einem Krankenhaus, schreibt Gedichte und erlebt einige schöne Momente. Sie nimmt in zwei Monaten 25 Kilo zu.
Zurück nach Arbegen
Frau, 60 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 6:26 Minuten)
Eine 60-jährige Frau aus Arbegen erzählt aus ihrem Leben. Der Vater fiel im 1. Weltkrieg. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg nach Russland deportiert. Als sie aus Russland zurück kam, arbeitete sie als Dienstmagd und Putzfrau in Salzburg, lernte dort ihren Mann kennen, dessen Familie nach Kanada ausgereist ist, und entschloss sich, mit ihm nach Arbegen zurückzukehren.
Hanfanbau und -bearbeitung
Frau, 63 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 13:39 Minuten)
Der Hanf muss im Frühjahr angebaut werden. Ende August ist er dann meist fertig und muss gepflückt und getrocknet werden. Dann muss er noch umfangreich bearbeitet werden, bevor man ihn spinnen kann, was meist in den Wintermonaten geschieht.
Martinstanz und Feuerwehrball
Frau, 64 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 6:19 Minuten)
In der Kindheit wurde viel gespielt, Bälle machte man sich aus Kuhhaar. In der Jugend wurde jeden Samstag gesungen. Als sich der Herbst näherte, bereitete man sich auf den Martinstanz vor. Die jungen Männer füllten alle einen Eimer mit Wein und zwei Tage wurde dann gefeiert. Bis Weihnachten gab es dann kein weiteres Fest mehr. Am 28. Dezember feierten die Jugendlichen und die bereits Verheirateten den Feuerwehrball.
Kronenfest am Peter- und Paulstag
Frau, 64 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 4:54 Minuten)
Am 2. Februar findet der Frauenvereinsball statt. Im Laufe des Jahres werden noch verschiedene andere Feste gefeiert. Am Peter- und Paulstag gab es früher zwei Kronen, auch eine für die Kinder. Jetzt gibt es nur noch eine Krone für die Jugend. Die Krone wird vom Altknecht bestiegen, der dort oben dann auch eine Rede halten muss. Den Besteiger erwartet oben in der Krone auch ein Krug Wein, aus dem er nach seiner Rede etwas trinken darft. Dann hält der Pfarrer eine Rede und anschließend werden noch drei Lieder gesungen.
Der Büffelflüsterer
Mann, 83 Jahre, aus Arbegen (Dauer ca. 5:17 Minuten)
Ein Mann aus Arbegen spricht über seine Erlebnisse und seinen Umgang mit Büffeln, wie er mit ihnen spricht und es versteht, sie umzuerziehen. Wie er sein Geld mit einem Büffelverkauf erheblich vermehren konnte, ist ein weiteres Thema.
Aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gefördert.
Quelle:
www.siebenbuerger.de