HOG Arbegen 

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14. Arbegener Heimattreffen

(10.06.2010) Rund 350 Personen folgten der Einladung zum 14. Arbegener Heimattreffen am 8. Mai 2010, in die schon fast heimisch gewordenen Mainfrankensäle in Veitshöchheim.


Weitere Videos vom 14. Arbegener Treffen finden Sie hier...

Mit einem beeindruckenden Film von den einsamen Straßen und Häusern unserer Heimatgemeinde, umrahmt von dem Arbegener Glockenklang wurde der Festgottesdienst eingeleitet. Diesen gestaltete Rolf Binder jun. nach siebenbürgischer Gottesdienstordnung. In seiner Predigt erläuterte er die vielfältige Bedeutung des Wortes "Frieden". Frieden gibt uns Kraft und Mut, um uns im Leben zu entfalten. Der äußere Frieden ermöglicht es, heute Brücken zu unserer alten Heimat zu bauen und diese ohne Hindernisse zu begehen. Frieden im Herzen zu haben, bedeutet das richtige Gleichgewicht zu finden. Der innere Frieden verlangt immer danach, einen Schritt weiter zu gehen und sich den Herausforderungen des Lebens und Gottes zu stellen. All diesen Frieden zu finden, wünschte Herr Binder allen auch im Namen des Herren.


Arbegener Chor

Der Arbegener Chor, unter der Leitung von Friedrich Schässburger, begeisterte die Gäste mit seinen in sächsischer Mundart gesungenen Liedern. Viele Mitglieder kamen zu diesem festlichen Anlass in der Arbegener Tracht. Es war ein schöner Anblick, der bei den Gästen Erinnerungen, Wehmut aber auch Neugier auslöste.

Konrad Rampelt, Vorsitzender der HOG, richtete ein Grußwort an die Gäste und hieß alle im Namen des Vorstandes willkommen. Ein Willkommensgruß galt insbesondere Frau Ingeborg Petru, der Kuratorin der Kirchengemeinde Arbegen, die als Ehrengast zu dem Treffen eingeladen wurde und mit einem Bericht über das Neuste aus Arbegen das Programm bereicherte. In einer Gedenkminute wurde den seit dem letzten Treffen Verstorbenen gedacht. Herr Rampelt dankte allen, die sich an der Organisation des Treffens beteiligt hatten aber auch allen, die den Weg an diesem Tag zu den Mainfrankensälen gefunden hatten um hier ein paar gemütliche Stunden zu verbringen. Er bedankte sich für die Kollekte, die in diesem Jahr für die Renovierung der Kirchengebäude in Arbegen bestimmt war. Ein Dank galt auch all denjenigen, die das Projekt "Friedhofspflege" durch ihren Spendenbeitrag unterstützen.


V.l.n.r.: Pfarrer Konrad Rampelt (Vorsitzender der HOG Arbegen), Ingeborg Petru (Kuratorin der Kirchengemeinde Arbegen), Pfarrer Ulrich Bauer und Dorina Bauer (Spender der Glockenmotoren) und Pfarrer Rolf Binder jun.

Frau Petru, gerührt von dem Wiedersehen, bedankte sich für die Einladung zu unserem Treffen und berichtete über ihre Tätigkeiten und die Heimatgemeinde Arbegen. Sie ist bemüht das Gemeindeleben in Arbegen aufrecht zu erhalten, besucht und unterstützt im Rahmen ihrer Möglichkeiten die älteren Leute, betreut die Kirchenburg und sorgt dafür, dass ab und zu noch die Glocken läuten. Vor zwei Jahren spendete eine Fränkische Kirchengemeinde, zu der Frau Petru persönlichen Kontakt hat, Glockenmotoren, die das Läuten der Kirchenglocken erleichtern sollen. Mangels finanzieller Mittel konnten die Motoren bis heute noch nicht eingebaut werden.

Die Spuren der 20-jährigen Einsamkeit sind an den Gotteshäusern deutlich sichtbar. Ein schwerer Sturm im letzten Sommer und der schneereiche lange Winter haben ebenfalls große Schäden hinterlassen. Die 7 Mitglieder der Kirchengemeinde Arbegen, aber auch der Kirchenbezirk Mediasch, dem weitere 45 Kirchengemeinden in ähnlichem Zustand angehören, sind außer Stande die finanziellen Mittel für die Sanierungsarbeiten aufzubringen. Der ganz besondere Dank von Frau Petru galt deshalb allen, denen die Kirche am Herzen liegt und dies durch ihren Spendenbeitrag bekräftigt hatten.

Konrad Rampelt dankte Frau Petru für den Bericht aus der alten Heimat. Ein Dank ging auch an die Angehörigen von Frau Petru, die es ermöglicht hatten, die Glockenmotoren nach Arbegen zu transportieren. Alle hoffen und wünschen sich, dass diese Technik bis zum 1. Arbegener Treffen am 31. Juli 2011 in Arbegen - wozu alle herzlich eingeladen wurden- funktioniert und die Glocken mit ihrem Klang zum Festgottesdienst einladen. Herr Rampelt schloss den festlichen Teil des Treffens und wünschte allen ein gemütliches Beisammensein.


Ausstellung mit traditionellen siebenbürgischen Sachen

Neu beim diesjährigen Treffen waren eine kleine Ausstellung mit traditionellen siebenbürgischen Sachen (Spinnrad, Spinnrocken, Stickereien, Decken und Kissen) und Fotos aus den Jahren 1900 bis 1990, die für Gesprächsstoff und angenehme Erinnerungen sorgten. Ein Panoramabild der Gemeinde Arbegen (1,4 x 9 Meter) versetzte viele in die Vergangenheit zurück und weckte großes Interesse bei Jung und Alt. Die Melzer Band sorgte für gute Stimmung bis in die späten Abendstunden.

Es war nicht nur ein Treffen der Begegnung und der Wiedersehensfreude, sondern auch ein Treffen das Geschichtliches und Kulturelles aus der alten Heimat in Erinnerung gerufen hat. Die Spendenbereitschaft, die große Teilnehmerzahl an dem Treffen, aber vor allem die Tatsache, dass auch die junge Generation nicht nur zahlenmäßig sondern auch aktiv dabei war, zeigt, dass doch bei vielen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Verbundenheit zur alten Heimat vorhanden ist.

Im Vorfeld dieses Treffens wurde von manchen die Frage gestellt: "Wozu noch Heimattreffen? Wozu die Kirche in Arbegen sanieren, wenn kein Gottesdienst stattfindet? Wozu die Friedhofspflege? Natürlich gibt es viele Antworten und Meinungen dazu. Wir, der Vorstand der Heimatsortsgemeinschaft Arbegen können dazu sagen: Bei den Heimattreffen kann man ein Stück Vergangenheit in der Gegenwart erleben, Erinnerungen an frühere Zeiten werden geweckt und für Momente scheint es, als sei alles erst gestern gewesen. Für viele sind solche Momente eine Genugtuung, eine Kraftschöpfung. So wie wir uns in all den Jahren verändert haben, hat sich auch unsere alte Heimat verändert. Trotzdem ist und bleibt sie ein Teil unseres Lebens, unserer Identität, die wir zumindest durch den Erhalt der Kirche bewahren wollen.

Und nicht zuletzt verdanken wir einen Teil dessen was wir heute sind und haben unseren Vorfahren, die auf dem Arbegener Friedhof ruhen. Deshalb möchten wir langfristig diese Ruhestätte in ehrwürdigem Zustand halten. Der Vorstand dankt allen die unsere Interessen vertreten, allen die sich mit Arbegen verbunden fühlen und die Brücke der Verbundenheit mit der alten Heimat durch ihre Hilfsbereitschaft, ob moralischer, materieller oder finanzieller Art, beschreiten.

Katharina Sitterli

Die finanziellen Mittel für die Friedhofspflege werden auf dem Spendenkonto der HOG Arbegen verwaltet.
Der Vorstand HOG Arbegen

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Fotos: Christian Melzer

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Fotos: Horst Pelger