Das war eine Premiere: Beim Treffen der Arbegener Landsleute am 12. Mai 2018 in Margetshöchheim in Franken ist das Theaterstück "Urlew um schworzen Mier" aufgeführt worden und erstmals gehörten alle Darsteller der in Deutschland geborenen Generation an. Für das Stück vom Helmut, seiner Frau Anni und dem lästigen Einpacken vor einer Urlaubsreise hatten die 19- bis 26-Jährigen zuvor eigens den sächsischen Dialekt eingeübt und schließlich mit Bravour und vielen Lachern aus dem Publikum auf der Bühne agiert.
Foto und Videos: Christian Melzer
Das Treffen der Arbegener Landsleute mit ihren Familien und Freunden findet alle zwei Jahre statt. In diesem Mai war es bereits die 18. Zusammenkunft, zu der auch nach all den Jahren die Gäste immer noch gerne aus ganz Deutschland nach Margetshöchheim angereist kommen. Unter den mehr als 230 Teilnehmern war auch die junge Generation der Kinder und Enkel zahlreich vertreten und begeistert bei dem ereignisreichen Wochenende dabei.
Ein Gottesdienst und ein kulturelles Programm gehören traditionell zu den Treffen dazu. Den diesjährigen Gottesdienst leitete Konrad Rampelt, für die Musik sorgten Fritz Schässburger an der Orgel und Rolf Binder an der Flöte. Der Aufmarsch der Arbegener Trachtenträger und das gemeinsame Singen einiger altbekannter Heimatlieder standen dann in Margetshöchheim ebenso auf dem Programm wie ein Tanzabend. Zur Musik des "Memories"-Duo wurde dabei bis in die Nacht hinein das Tanzbein geschwungen.
Der Auftritt der Theatergruppe war ein Höhepunkt des Wochenendes. Solch ein Stück führen die Arbegener bei ihren Treffen regelmäßig auf, doch bisher standen immer die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern auf der Bühne. Jetzt hatte die junge Generation das alleine in die Hand genommen. "Das Üben war eine Herausforderung, weil wir in allen Ecken Deutschlands wohnen", sagt Marius Auner. "Zum Glück gibt es das Internet, so konnten wir einfach über das Netz telefonieren und auf diese Weise proben", ergänzt Antonia Melzer. Eine gemeinsame Probe fand dann "in echt" einige Wochen vor der Aufführung in Bamberg statt.
Das Ergebnis genossen die Arbegener bei ihrem Treffen: Die Figur Helmut (gespielt von Marius Auner) wollte im Stück einfach nur den verdienten Urlaub genießen. Mit Ehefrau Anni (gespielt von Antonia Melzer) wollte er nämlich am morgigen Tag ans Schwarze Meer fahren. Wäre da nicht dieses elendige Packen vor der Reise. Zum Glück hat er dafür seine Frau, die noch schnell alles bügelt und sortiert. Alles deutet für das frischgebackene Ehepaar auf ein paar erholsame Tage hin. Käme nicht auf einmal Helmuts Schwiegermutter Minni (gespielt von Isabelle Schoger) durch die Tür gestürmt. Sie hatte natürlich viel mehr Ahnung vom Packen als diese jungen Leute. Schnell fliegen Klamotten und Koffer über die Bühne und es gibt für das Publikum einiges zu lachen.
Und dann kommen auch noch Nachbarinnen und Nachbar (gespielt von Anna Endörfer, Sarah Stühler, Jacqueline Melzer und Patrick Schuller) mit unnützen Päckchen angelaufen, die Helmut bitteschön mit nach Mamaia befördern soll. Als das Chaos perfekt scheint, haben Helmut und seine Kollegen (gespielt von Bennett Rampelt und Thomas Schoger) die rettende Idee und verschicken das Gepäck mit der Post. Trotz des ganzen Kuddelmuddels gibt es noch ein Happy End.
Zu der gelungenen Aufführung trugen letztlich natürlich auch die helfenden Hände der Eltern und Großeltern bei, sei es bei der Kostümsuche oder dem Lernen der richtigen arbegener Aussprache. Trotz der etwas chaotischen Generalprobe am Tag vor der Aufführung hat dann am Tag darauf doch alles wunderbar geklappt - auch dank einigem Improvisationstalent.
Ein herzlicher Dank gilt allen Helfern, vor allem denen hinter der Bühne, ohne die ein solches Projekt nicht möglich gewesen wäre. Die Teilnehmer des Treffens bedanken sich bei allen Organisatoren ganz herzlich für das gelungene Beisammensein, ebenso bei den zahlreich erschienenen Gästen und den zahlreichen Helfern, die am Tag selbst, aber auch beim Auf- und Abbau am Tag vor und nach dem Treffen tatkräftig angepackt haben. Ohne diesen Einsatz wäre ein solches Treffen nicht möglich.
Wir freuen uns bereits auf das 19. Treffen am 5. Mai 2020.